Sprossen und Keimlinge

Bei der Universität Hohenheim Inst. für Biologische Chemie und Ernährungswissenschaft kann man nachlesen:

Weizenkeimlinge enthalten pro 100gr: Calcium 69,0 mg und Phosph. 1100,0 mg

 

Unbestritten ist für mich Gunter Köhlers Empfehlung (Quellenhinweis), das Calcium- Phosphorverhältnis (Ca:P) nicht zugunsten von Phosphor zu verschieben. Er hält ein Verhältnis von 1,0-1,5:1 optimal. Ich halte dieses Verhältnis für ein MUSS. Und der Ca:P Wert von den Weizenkeimen sprengt bisher alles was ich kenne! Enbenfalls ihr Puringehalt.

Keine Todesursache ist mir so häufig bekannt geworden, wie die durch fortgeschrittenen Stoffwechselstörungen, z.B. Gicht und Schadstoffablagerungen im Gewebe. Meiner Erfahrung nach werden Stoffwechselstörungen hoft erst bei Leguanen im besten Alter (ab ca. 6 Jahre) erkannt, Sicherlich ist das Missverhältnis von Calcium zu Phosphor nicht alleine daran beteiligt, soll aber an dieser Stelle fokossiert werden .

Bild: www.kochatelier.de

Nicht konform gehe ich mit G. Köhlers vereinfachten Angaben , u.a. Keimlinge und Sprossen zu 40-70 % zu verfüttern! Das ist zuviel! Ich suche noch Angaben über die genauen Bestandteile anderer Sorten, aber Weizenkeime sollten auf keinen Fall zu diesen Sprossen zählen. Köhler hat sie seltsamerweise noch einmal extra aufgeführt, und zwar Futteranteilsmäßig mit 2%. 2% von einer 365-Tage-Fütterung würde bedeuten, ich dürfte an ca. 7 Tagen im Jahr Weizenkeime geben. Ähnliches gilt für Hefeflocken, gepopptes Getreide, Haferflocken und einige Gemüsesorten. Daran sollte man auch denken, wenn man sein Futter mischt wie es weit verbreitet ist, was ich sogut wie nie tue.

 

Abwechslung ist immer noch wichtiger als meine Bedenken. Daher für Euch noch ein Tip von Monika Helischaue :

  • Eigentlich ist eine Anzucht von Keimlingen ganz simpel. Ich benutze zum Keimen ganz normale Keimschalen, die jedes Reformhaus anbietet. Wenn es das Modell ist, wo Du mehrere aufeinanderstellen kannst, gehst Du wie folgt vor: Samen in den Siebschalen dünn aussäen, stapeln, von oben her so viel Wasser eingießen, wie die unterste fasst, nicht an die Sonne stellen. Das Wasser täglich wechseln, immer von oben frischen aufgießen. Nach ca. 2-4 Tagen je nach Sorte sind die Keimlinge soweit, daß Du sie verwenden kannst, so ca. 4-5cm lang. Ich nehme dann alle aus der Keimschale, im Tupper im Kühlschrank halten die sich gut noch ein paar Tage, bis die nächste Saat soweit ist. Du kannst natürlich auch schon kleinere oder auch größere verfüttern, nur die, die Schimmel angesetzt haben entsorge lieber ganz schnell und wasch die Keimlschalen mit Essig aus. Keimlinge (besonders Alfalfa oder Rettichsaat und Mungbohnenkeime) machen sich auch gut auf unserem Speiseplan, da sehr Vitaminreich.
Bild: www.gartenatelier.de
  • Im Allgemeinen verfüttere ich ja auch nicht hauptsächlich Keimlinge, sondern lege immer nur ca. einen Eßlöffel voll der beschriebenen Sorten auf den "igi-Salat"
  • Da hab ich noch eine nette Anekdote: Mein Großtantchen (mittlerweile 89!!) war zum Essen bei uns. So nebenbei hab ich dann auch das Futter von meinen Grünen gerichtet (ich muß mischen, sonst wird sehr viel nicht genommen). Es sah alles wohl sehr appetitlich aus. Dann klingelte das Telefon und ich bin kurz raus aus der Küche. Als ich zurückkomme, sehe ich, daß Großtantchen etwas kaut. Hab mir erst nichts weiter dabei gedacht, bis sie dann meinte: "Am Salat fehlt noch Salz"... Ich hab sie dann vorsichtig aufgeklärt, hat sie aber nicht gestört. Und ich hab auch gerne Löwenzahnsalat, allerdings schön sauer angemacht, mit viel Knobi....